Workshop „Essstörungen“ – warum ist „Hinschauen“ wichtiger als „Wegschauen“?
Vom 6. bis 9. Oktober 2020 nahmen die 7. und 8. Klassen der Abenstal Realschule Au an einem Workshop über Essstörungen teil, der im Rahmen der Suchtpräventionsprogramme der Schule abgehalten wurde.
Frau Beatrice Brinninger, Soziologin bei Prop e.V. in Freising, einem Verein für Prävention, Jugendhilfe und Suchttherapie, gestaltete zusammen mit Frau Schmidt und Herrn Dobsch, beide Sucht- und Präventionsbeauftragte unserer Schule, je vier Stunden pro Klasse zu diesem besonderen Thema.
Mit einem intensiven Spiel wurde der Einstieg in die ernste Thematik entspannt angegangen.
Anschließend setzten sich die Mädchen und Jungen mit dem Wandel der Schönheitsideale im Laufe der Menschheitsgeschichte auseinander. Wer bestimmt, was schön ist? Wie beeinflusst mich diese Meinung? Was stört mich grundsätzlich an modernen Strömungen, denen ich als Jugendlicher ausgesetzt bin? Wie schütze ich mich vor dieser Beeinflussung? uvm. Viele weitere Fragen wurden angesprochen und heftig diskutiert.
Im zweiten Teil des Workshops setzten sich die Schülerinnen und Schüler in Gruppenarbeiten mit den verschiedenen Formen von Essstörungen auseinander. Viele Fragen wie, „wie äußert sich diese Krankheit, welche Hintergründe kann es dafür geben“ uvm., wurden ausführlich erklärt und besprochen.
Außerdem wurde die Rolle der Schule als erste Anlaufstelle bei Suchtproblemen von Herrn Dobsch und Frau Schmidt genau erklärt. Vor allem, wenn Mitschüler eine Veränderung an einem anderen Schüler bemerken, ist es sehr wichtig mit einer Vertrauensperson aus der Schule oder der Familie darüber zu sprechen. Nicht „Wegsehen“, sondern „Hinsehen“ und das Gespräch suchen mit dem Betroffenen, sollte für alle als Leitspruch in unserer Schule bei Problemen gelten.
Anschließend lernten die Schülerinnen und Schüler mithilfe eines kleinen Schokoladenstückchens, was genussvolles Essen ausmacht.
Am Ende sammelten alle gemeinsam, was man braucht, damit es einem gut geht und auch ein guter, stabiler seelischer Zustand erhalten werden kann, der beste Schutz, um Essstörungen zu vermeiden.
Ein Workshop, der vielen unter die Haut ging, zum Nachdenken anregte, aber auch Mut machte, nicht weg zu sehen, sondern zu handeln.
Anja Schmidt und Alexander Dobsch